Schwertransport zur Kanalbaustelle

In der Heinrichstraße kommen 56 Tonnen unter die Erde

Das kann richtig eng werden in Erzhausen: Am Mittwoch (7. November) bahnen sich in den Morgenstunden ein Kranwagen und ein Schwertransporter über die Bahnstraße den Weg zur Kanalbaustelle auf der Heinrichstraße. Der Sattelschlepper transportiert einen Stahlbetonschacht, dessen Ober- und Unterteil zusammen 56 Tonnen auf die Waage bringen. Ein enormes Gewicht, wenn man bedenkt, dass ein Mittelklassewagen „nur“ 1,5 Tonnen wiegt. Die in einem Werk in Hanau vorgefertigten Teile dienen als unterirdische Kreuzung: Sie verbinden die Kanäle, die unterhalb des Sportheims an der Ecke Heinrichstraße/Nördliche Ringstraße/Am Hainpfad aufeinandertreffen.

Der Abwasserverband Langen/Egelsbach/Erzhausen verbessert im dortigen Umfeld mit einem größeren Mischwasserkanal und einem neuen Regenüberlauf die Entwässerung. Letzterer sorgt dafür, dass das Wasser, das die Kanalisation bei starken Regenfällen nicht mehr aufnehmen kann, in den Hegbach eingeleitet wird.

Der bisherige Regenüberlauf am Ende der Heinrichstraße hat nach den Worten von Verbandsgeschäftsführer Werner Hötzel nicht mehr dem Stand der Technik entsprochen. „Er war weder ausreichend dimensioniert noch mit einem Siebrechen ausgestattet, der Toilettenpapier und andere über das Abwasser entsorgte Hygieneartikel zurückhält. Deshalb haben wir auf einer Feldfläche westlich der Skateranlage einen neuen Regenüberlauf errichtet, der diese unerwünschten Einträge in den Hegbach verhindert“, erklärte Hötzel. Am alten Standort sei dies aus Platzgründen nicht möglich gewesen.

Der Verbandsgeschäftsführer spricht von einem Projekt im Sinne des Umweltschutzes. Dazu zähle auch, dass der alte Entlastungskanal von der Heinrichstraße zum Hegbach nun stillgelegt und mit Flüssigbeton verfüllt werde. Regenwasser von der Straße vor den Sportanlagen versickere künftig über Mulden im Erdreich und werde nicht mehr durch den Kanal in den Bach geleitet. Als Ersatz hat der Abwasserverband bereits einen Entlastungskanal vom neuen Regenüberlauf in direkter Verbindung zum Hegbach verlegt. Außerdem führt ein neuer Mischwasserkanal mit größerem Durchmesser von der Heinrichstraße am Kindergarten vorbei zum Überlaufbauwerk.

Der eckige Fertigbauschacht, der am Mittwoch gegen 8.30 Uhr eintreffen dürfte und jeweils fünf Meter lang und breit ist, verkürzt nach Hötzels Worten die Bauarbeiten. „Den Schacht vor Ort zu fertigen, würde viel Zeit in Anspruch nehmen.“ Wegen der beengten Verhältnisse seien bei der Anlieferung und der Installation der schweren Teile aber jede Menge Fingerspitzengefühl erforderlich.

„Insgesamt liegen wir mit den Arbeiten im Zeitplan und werden sie voraussichtlich bis Ende März 2013 abschließen können“, sagte Hötzel. Die Kosten bezifferte er auf 1,5 Millionen Euro.