Darmstadt (rp) – Einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 877.500 Euro überreichte heute Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid dem Bürgermeister der Stadt Langen und Verbandsvorsteher des Abwasserverbandes Langen-Egelsbach-Erzhausen, Herrn Gebhardt.
Die Zuwendung wird dem Verband für die Fortführung eines Forschungsvorhabens bewilligt. In einem 1. Projekt wurde zusammen mit der TU Darmstadt und einem Darmstädter Ingenieurbüro im Labormaßstab erfolgreich erforscht, wie Spurenstoffe wirksam an Aktivkohle adsorbiert werden können.
Der Eintrag von Arzneimittelrückständen, Pestiziden und anderen organischen Mikroverunreinigungen über kommunale Abwasseranlagen in Gewässer wird bereits seit geraumer Zeit in Fachkreisen intensiv diskutiert. Im Hessischen Ried ist aufgrund der nachgewiesenen Interaktion zwischen Oberflächengewässer und Grundwasser der Eintrag von Spurenstoffen besonders schwerwiegend, da das Hessische Ried auch als Trinkwasserreservoir für die Region genutzt wird.
Umso mehr ist Frau Lindscheid davon überzeugt, dass mit der Finanzierung der weiteren Forschung im großtechnischen Maßstab ein wichtiger Einstieg in die Diskussion weitergehender Reinigungsanforderungen für kommunale Kläranlagen erfolgt. Hessenweit soll in den nächsten eineinhalb Jahren in Langen erstmalig untersucht werden, inwiefern die Ergebnisse der Laboranlage auf reale Betriebsbedingungen übertragbar sind. Als Erforschung innovativer Reinigungsverfahren zur Elimination von Mikroschadstoffen wird die Maßnahme vom Land zu 78 % bezuschusst.
Frau Lindscheid gratulierte dem Verband zu seiner Weitsicht und seinem Engagement und hofft, dass die im Sinne eines Pilotprojekts gewonnenen Erkenntnisse aus Langen in Kürze auch auf andere Anlagen in der Region übertragbar sind.