Rückhaltebecken und Staukanäle sorgen im Vorfeld für Entlastung
Wohin mit dem ganzen Regenwasser? Wenn der Himmel wie in diesem Sommer verstärkt seine Schleusen öffnet, füllen sich nicht nur die Zisternen von Haus- und Gartenbesitzern. Auch die Kanäle, die Regenrückhaltebecken und die Kläranlagen sind mit Wasser randvoll. Beim Abwasserverband Langen/Egelsbach/Erzhausen kommen im Jahr rund fünf Millionen Kubikmeter an. Ob durch den Regen der vergangenen Wochen ein neuer Rekord aufgestellt wird, glaubt Verbandsgeschäftsführer Werner Hötzel nach den aktuell vorliegenden Zahlen allerdings nicht. Wie auch immer: „Unsere Kläranlage wird nicht überlaufen. Wir haben in Langen ein gut funktionierendes Entwässerungssystem. Wenn es stark regnet, ist auf unsere Entlastungsbauwerke Verlass.“
Hötzel meint damit Rückhaltebecken, Staukanäle und sogenannte Regenüberläufe. Sie sind unerlässlich, um Überflutungen zu vermeiden. In Langen sind 560 Hektar versiegelt – Tendenz steigend. Regen läuft von diesen Flächen in der Regel in die Kanalisation. Bei einem durchschnittlichen Niederschlag kommen am Tag knapp zehn Liter pro Quadratmeter zusammen, was einer Menge von 60.000 Kubikmetern entspricht. Bei einem Unwetter kann es jedoch schnell deutlich mehr werden.
Bei 80 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwei Stunden sprechen Fachleute von einem Jahrhundertregen. Davon sind die bisherigen Sommerwerte in Langen allerdings noch weit entfernt. Spitzenreiter ist der 13. August, als innerhalb von einer Stunde 6,3 Liter je Quadratmeter vom Himmel prasselten. Bei der Tagesmenge liegt der 8. Juli mit 25,4 Litern vorn.